Mein Freund Roberto

Es war einmal ein kleiner Schreiberling. Der hatte viel Spaß daran, Geschichten zu erzählen. Irgendwann einmal kam er auf die Idee, seine Geschichten drucken zu lassen. Anfangs hielten das alle für eine ganz tolle Idee.

Aber dann fand sich in den Weiten des Netzes ein anderer Geschichtenerzähler. Einer, der so toll erzählen konnte, dass selbst die Kinematographen seine Geschichten weiter trugen.

Unsere beiden Geschichtenerzähler störten sich erst nicht daran, dass es zwei von ihnen gab, einen, der in den Bergen wohnte, einen anderen, der im Tal lebte. Nur die Leute, die mit den Geschichten der beiden viel Geld verdienten, konnten die beiden Erzähler nicht immer auseinander halten. So beschrieben sie den Erzähler aus dem Tal und ordneten ihm die Geschichten aus den Bergen zu.

Oder anders herum: Man fand bei den Geschichten des Erzählers, der viele Geschichten über Menschen auf Rädern wusste, die Beschreibung des anderen Erzählers.

Manche Geschichtenhändler mischten einfach alles zusammen und die Leute mussten selbst heraus finden, welche Geschichte von welchem Erzähler kam. Das fanden unsere beiden Geschichtenerzähler gar nicht mehr so lustig.


Als sie sich Gedanken darüber machten, wie denn dieses Problem zu lösen sei, kam noch ein Geschichtenerzähler des Weges. Er kam aus einem Land jenseits des großen Wassers und hieß genauso, wie die beiden anderen Geschichtenerzähler. Aber in seiner Sprache hörte sich sein Name natürlich ganz anders an und wurde auch ganz anders geschrieben. Er nannte sich Roberto.

Er spürte, wie traurig die beiden anderen Geschichtenerzähler darüber waren, dass die Geschichtenverkäufer alles durcheinander brachten. So sagte er: “Was haltet ihr davon, wenn ich die Geschichten von einem von euch unter meinem Namen noch einmal erzähle? Aber auf meine Art.”

Roberto schrieb nämlich seine Geschichten in einen kleinen Kasten. Alle, die so einen kleinen Geschichtenkasten hatten, konnten ganz viele Geschichten in ihren Geschichtenerzählkasten hinein tun.

Und so geschah es dann auch. Immer, wenn der Erzähler aus dem Tal eine neue Geschichte hatte, dann erzählte er sie Roberto. Der erzählte die Geschichte dann seinem Geschichtenerzählkasten und alle waren glücklich.

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